6 Tipps für bessere Gegenlichtaufnahmen

Gegenlichtaufnahmen sind ein wunderschönes Stilmittel, welches ich sehr gern einsetze um verträumte, lichtdurchflutete Bilder zu kreieren. Mittlerweile geht mir das ganz leicht von der Hand, doch zu meiner Anfangszeit war es eher ein Kampf mit dem Licht und der Kamera, bis etwas brauchbares dabei heraus kam. Da ich durch meine Coachings weiß, wie viele Fotografen Schwierigkeiten mit solchen Bildern haben, möchte ich euch heute ein paar Tipps geben, wie sie euch besser gelingen!

1. Hab Geduld mit dem Licht
Für Gegenlichtaufnahmen eignet sich am besten das warme Abendlicht kurz vor Sonnenuntergang. Dann ist die Intensität der Sonne nicht mehr so stark und das Licht scheint ganz sanft, ohne auf deinen Fotos alles zu überblenden. Wenn zu zu früh dran bist, lohnt es sich, zu warten.

2. Benutze einen Reflektor
Wenn du Gegenlichtaufnahmen auf einer weitestgehend freien Fläche machen möchtest, brauchst du diesen nicht so sehr – dann gibt es in der Regel genug Streu- und Umgebungslicht. Bist du jedoch an einer Location, an der dein Model von einer Seite nicht so viel Licht abbekommt (zB. durch einen Wald oder Häuserwände) lohnt sich der Einsatz eines Reflektors. So kannst du verhindern, dass du die Umgebung komplett überbelichten musst, um dein Model nicht im Schatten versinken zu lassen. Beim folgenden Shooting wäre ich ohne meinen Reflektor verloren gewesen: Die Morgensonne (generell etwas kräftiger, als die Abendsonne) kam stärker als erwartet über den See und ich hatte eine hohe Wand aus Bäumen hinter mir.

3. Bitte nicht blitzen
Dieser Tipp ist natürlich von deinem persönlichen Stil abhängig. Aber wenn du so wie ich auf natürliche, sanfte Bilder aus bist, solltest du deinen Blitz zuhause lassen. Beherzige stattdessen lieber meinen Tipp mit dem Reflektor, für eine sanfte Aufhellung.

4. Meide das direkte Licht
Achte darauf, dass die Sonne wenn möglich immer ein bisschen verdeckt ist. Denn wenn du die Sonne ungefiltert im Bild hast, bleiben die schönsten Effekte aus. Sind beispielsweise ein paar Bäume oder Äste davor, bekommst du bei offener Blende ein wunderschönes Bokeh. Platzierst du dein Model ganz oder teilweise davor, entsteht ein illuminierender Effekt, bei dem dein Model vom Licht eingerahmt zu sein scheint. Und auch bei Paarfotos kann man schön damit spielen.

5. Fotografiere im manuellen Modus
Wenn man generell noch etwas unsicher und unerfahren ist, neigt man dazu, alles im Automatikmodus zu fotografieren und der Kamera die Belichtungseinstellungen zu überlassen. Damit ist jetzt Schluss! Bei Gegenlicht fotografierst du am besten im manuellen Modus, denn sonst erreichst du niemals den leichten, zarten Effekt einer Gegenlichtaufnahme. Das starke Licht “verwirrt” den internen Belichtungsmesser und er wird das Bild immer dunkler belichten, um eine Überbelichtung des Hintergrunds zu vermeiden. Aber genau dieser leicht überstrahlende Effekt macht solche Bilder so zauberhaft. Stell deine ISO auf 100 und wähle eine möglichst offene Blende (für den Effekt von Tipp 4). Die Belichtungszeit stellst du dann so ein, dass dein Motiv im Vordergrund gut belichtet und nicht zu dunkel ist.

6. Der Trick mit dem Fokus
Das beste kommt bekanntlich zum Schluss! Viele Fotografen klagen über die schwierigen Bedingungen beim Fokussieren. Das starke Licht blendet die Optik und der Autofokus pumpt hilflos hin und her. Und das manuelle Fokussieren gestaltet sich auch nicht gerade einfach. Dagegen hilft ein ganz simpler Trick: Kurz vor dem Fokussieren hältst du deine Hand so vor und über das Objektiv, dass die Sonne abgeschattet wird - dann kann sich der Autofokus problemlos einstellen. Sobald scharfgestellt ist, nimmst du deine Hand weg und löst aus – fertig!

Ich hoffe diese Tipps haben euch weitergeholfen und wünsche euch gutes Gelingen! ♥

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